Dimiter Inkiow. Die griechischen Sagen



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Sollten Sie auf der Suche nach einem Geschenk für Ihre Kinder, andere Kinder, Patenkinder, Enkelkinder sein: hier ist es.
Ausnahmslos alle Aufnahmen dieser Reihe sind absolut großartig gelungen und begeistern nicht nur Kinder, sondern die ganze Familie. (Eltern wissen, wie schrecklich vieles an Hörbüchern ist, das man so mitanhören muss…)
Peter Kaempfe ist ein grandioser Sprecher dieser genial von Dimiter Inkiow für Kinder bearbeiten Stoffe der griechischen Mythologie. Ungemein spannend, komisch, unterhaltsam und dabei nicht verfälschend oder flach sind Inkiows Fassungen, und dabei so einprägsam, dass wir in unserem Haus schnell einen kleinen Experten hatten. Ein Pfund an Wissen, mit dem Kinder noch im Erwachsenalter wuchern können, wie sich immer wieder zeigt.
Die Kenntnis der griechischen Mythologie gehört zum Bildungskanon, der später Literatur und Kunst erschließen läßt. Hier bekommen Kinder (und auch Erwachsene!) den allerbesten und amüsantesten Einstieg, der sich denken läßt.
Bravo!

Ab 7 Jahre geeignet.

Nino Haratischwili: Das achte Leben (für Brilka)

Die wirklich spannende neue deutsche Literatur wird von den Einwanderkindern erzählt. Keine Spur von Nabelschau und Selbstbespiegelung, wie es uns sonst oft hierzulande serviert wird. Stattdessen pralle, farbige, überbordende Geschichten, kurz: das, was wir Leser lieben. Wofür wir alles stehen und liegenlassen, um mit einem Buch abzutauchen in eine andere Welt.
Nino Haratischwili hat uns 2014 einen solchen Roman geschenkt.
„Das achte Leben (für Brilka)“ erzählt uns Europäern unsere Historie von seinem östlichen „Balkon“, wie Nino Haratischwili Georgien nennt. Fulminant, erschreckend, atemberaubend und ungemein berührend wird unerbittlich vorantreibend die Familiengeschichte der Jaschis durch fünf Generationen erzählt. Beginnend 1890 mit dem Ururgroßvater, Schokoladenfabrikant und Erfinder der Geheimen Schokolade, die in allerhöchste, rauschhafte Glückseeligkeit versetzt und Unglück bringt, und deren Rezept das streng gehütete Familiengeheimnis durch dieses Tod und Verderben bringende Jahrtausend ist. Und der rote Faden des Romans. Erster Weltkrieg, Sowjetisierung Georgiens, Zweiter Weltkrieg mit der Belagerung Leningrads, KGB, Gulag, Exil, Glasnost, Umsturz, Unabhängigkeit – und große Lieben zerrieben von unbarmherzigen Zeiten.
Brilkas Geschichte, die der 6. Generation, jetzt, heute, ist ein unbeschriebenes Blatt. Es bleibt (noch) leer. Wohin geht sie? Wohin geht Europa?

Lion Feuchtwanger: Josephus Trilogie


Der antike Geschichtsschreiber Flavius Josephus berichtet in seiner 7 -bändigen „Geschichte des Judäischen Krieges“ ausführlich vom Aufstand gegen die Römer, in dessen Folge Jerusalem durch Kaiser Titus zerstört wurde und offenbart uns Innenansichten des römischen Imperiums. Als Vertrauter Vespasians ist er Augenzeuge, Chronist und Feldherr.
Von ihm handelt Feuchtwangers Trilogie, deren erster Band auch „Der jüdische Krieg“ heißt. Lion Feuchtwanger ist ein meisterlicher Autor gewesen (Und nebenbei: das war mal der Maßstab für historische Romane!), seine Bücher waren auf Anhieb die Bestseller der Zwanziger Jahre, er war einer der größten (und international meist gelesenen) deutschen Schriftsteller. Feuchtwanger verstand es, gelehrsam zu unterhalten. Alles lebt, atemberaubend, und trägt Sie fort und hinterher bemerken Sie erstaunt, dass Sie nebenher ein brauchbares Wissen über die jeweilige Epoche gewonnen haben. Seine Kenntnisse waren immens, so sehr, dass er von Historikern zu Rate gezogen wurde. Und sein Stil ist hinreißend!

Gianni Rodari: Das fabelhafte Telefon

Wenn es das nächste mal darum geht, wer vorliest, rufen Sie laut: ICH! Mit diesen Geschichten sind alle glänzend unterhalten. Sie schmecken wie italienisches Eis und Espresso. Und nach der „falsch erzählten Geschichte“ werden Sie sich überbieten wollen, es Gianni Rodari nachzutun mit den Märchen, die Sie noch im Kopf haben. Ihre Kinder, Patenkinder, fremde Kinder, Groß oder Klein lächeln verzückt.
Und so hübsch sind diese Bücher aus dem Wagenbach-Verlag, dass die nächste Geschenkfrage auch schon beantwortet ist.

Salman Rushdie: Joseph Anton

Sie müssen kein Leser von Salman Rushdies Romanen sein.
Obwohl „Die Mitternachtskinder“, das Buch, das ihn als Autor weltberühmt gemacht hat und „Des Mauren letzter Seufzer“, um nur einmal zwei seiner Romane zu nennen, ganz großartige Weltliteratur sind, die man nur wärmstens empfehlen kann.
Sie müssen also noch nichts von ihm gelesen haben, um „Joseph Anton“ in die Hand zu nehmen.
Wenn Sie auf literarisch höchstem Niveau erfahren wollen, was der öffentliche Aufruf zur Tötung mit einem Menschen macht, mit denen, die er liebt, die mit ihm leben, im ganz Kleinen und im Großen, wenn Sie also wissen wollen, auf welche Fragen man geworfen wird, wenn es um das Überleben geht, wenn nichts mehr sicher ist, wenn sie ihr Leben nicht mehr planen können, dann lesen Sie dieses Buch. Es erzählt, was alle Überlebende drückendster Umstände berichten: von Hilfe, wo man sie nicht erwartete und Feigheit, wo man mit Freundschaft rechnete. Und wenn Sie sich fragen, wie alles begann, wie unsere Welt so verrückt geworden ist, wie sie gerade ist, dann lesen Sie es auch. Und wenn Sie die Frage beschäftigt, wieviel wert Ihnen Ihre Freiheit ist, lesen Sie es sowieso. Und da es ein großer Romancier schrieb, ist es auch noch – ein Lesegenuss. Verrückt, nicht wahr?

Jonathan Franzen: Freiheit

Sie sind auf der Suche nach dem großen amerikanischen Familienroman unserer Zeit? Hier ist er. Ein drei Jahrzehnte umspannendes Epos über eine Mittelstandsfamilie, wie wir alle sie kennen. Ein Roman über unsere Sehnsüchte, Zwänge, Lebenslügen und geheimen Wünsche. Über das Zusammengehören und das Sichverlieren. Über die Ehe, die Kinder, die Familie – hinter der Fassade. Über die Kleinlichkeiten hinter der Großspurigkeit. Über unsere Zeit, unsere Gesellschaft, das Amerika der 80er,90er Jahre. Über vermeintliches „für das Gute kämpfen“ und das Finden von Scheußlichkeiten. Über uns.
Und am Ende – über die Versöhnung mit dem Leben, das man geführt hat. Dieser Roman hat das Zeug, Ihre Fernsehserie zu sein, bei der Sie keiner stören darf. Nur „sehen“ können Sie sie in einem Zug!

Robert Merle: Fortune de France


„Fortune de France“ bringt uns mitten hinein in das Frankreich zur Zeit der blutigen Religionskriege zwischen Katholiken und Protestanten und dem Kampf um ein starkes Königshaus. Etwa zwischen 1550 bis 1643 spielt diese Reihe, die wir mit drei Generationen der de Sioracs erleben, zwischen ihrer Burg Mespech im Périgord und bei Dienst am Hofe von Francois I. über Henri V. bis Ludwig IV.
Das Ganze ist so farbenprächtig, lebendig, aufwühlend, unterhaltsam, aufschlussreich und klug, dass es das Zeug zu einem Ihrer Lesefavoriten hat, einerlei, ob Sie genau recherchierte historische Romane lieben oder mit vergnüglicher und brillanter Beschreibung des ganzen prallen Lebens auch schon zufrieden wären.
Wenn Sie dann auch der Familie de Siorac und ihrer Geschichte verfallen sind – gibt es zu unserem Glück insgesamt 13 Bände, mit denen Sie Ihren Lesesommer bis in den Herbst dehnen können. „Fortune de France“ heißt der erste Roman, wie auch der ganze Zyklus, an dem Robert Merle zwischen 1977 bis zu seinem Tode 2004 arbeitete. Jeder Roman kann auch für sich gelesen werden. Ahnen Sie, wozu ich Ihnen rate?

Jan Graf Potocki: Die Handschrift von Saragossa

Der junge Alfons van Worden durchquert im Jahre 1739 die Sierra Morena, die verrufenste Gegend Spaniens, um nach Madrid, zu seinem Dienstantritt bei Philipp V., zu gelangen. Ihm begegnen: die Brüder Zotos am Galgen, die Schwestern Emina und Zibelda, der Kabbalist und seine Schwester Rebekka, der Philosoph Athenodorus, der Zigeunerhauptmann Pandesowena, die Fürstin Monte Salerno, Ahasver, der Mathematiker Don Pedro Velàsquez, der Enzyklopädist Diego Hervás, Verrückte, Gehängte, Räuber, verführerische Frauen…Was er in 66 Tagen erlebt, hört und durchdenkt ist ganz und gar unglaublich, atemlos spannend, so ungemein unterhaltsam, amüsant wie intelligent, dass man ganz sprachlos vor Staunen ist.
Geschrieben von 1803 bis 1815 ist die Geschichte dieses Romans schon selbst eine Abenteuergeschichte für sich. Wenn Sie Salman Rushdie und Umberto Eco mögen, werden Sie dieses Buch lieben! Es hat zu Recht den Ruf eines Kultbuches.
Geschrieben von einer schillernden Figur, einem Universalgelehrten aus dem polnischen Hochadel, Geheimrat des Zaren, Anhängers der französischen Revolution und Freund der Enzyklopädisten, Erforschers orientalischer Sprachen, Begründers der slawischen Archäologie… Ein ganz und gar unglaublicher Roman!