Eine andere Kulturgeschichte der Menschheit hat uns Hansjörg Küster hier geschrieben, genauer gesagt, eine aus einem anderen und völlig plausiblen Blickwinkel; der der Sesshaftwerdung durch die entscheidendste Innovation der Menschheit- die Einführung des Anbaus von Kulturpflanzen mit all seinen Folgen: Sesshaftwerdung, Entwicklung einer Gesellschaft, einer Schrift, einer Kultur im allgemeinen etc. Stets ist in der Archäologie von Werkzeugen die Rede, nach deren Beschaffenheit die Menschheitsentwickung in Epochen eingeteilt wird. Doch der Pflanzenanbau begann bereits in der Steinzeit (so viel nebenbei zur „Steinzeitdiät“, die gerade auch en vogue ist) und schnell schien sich herausszustellen, dass mehr Menschen leben und überleben können von Ackerbau und Viehzucht als von Jagd und Pflanzensammeln.
Küster reist mit uns auf dem Pfad der Kulturpflanzen von vor 11000 Jahren aus ihrem Ursprungsgebiet im Nahen Osten bis zu unseren gegenwärtigen Fragen an die Landwirtschaft.
Das ein Professor für Pflanzenökologie dies auch noch höchst kurzweilig und unterhaltsam gestaltet, macht das Buch zu einem echten und lehrreichem Vergnügen.