c/o Berlin

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Der Westen rüstet nach. Die abgerockte Ecke um den Bahnhof Zoo hat einen Schatzkasten bekommen, von dem man Herzklopfen kriegt.
c/o Berlin, seit bald 15 Jahren eine allererste internationale Adresse für Fotokunst und irgendwie auch ein Symbol für diese Stadt, die nicht totzukriegen ist, hat sich des alten verwaisten Amerika-Hauses angenommen und dort in einem ungemeinen Kraftakt einen neuen Ausstellungsort geschaffen.
Gleich die Eröffnungsausstellung ist so beeindruckend und faszinierend, dass man sich kaum losreißen kann.
Fast alle großen Namen der Dokumentarfotografie und der Agentur Magnum seit 1930 sind zu sehen – aber wie: eben nicht nur ihre berühmten Aufnahmen, sondern auch die Kontaktbögen, aus denen die Fotografen ihre Auswahl für sich und vorallem für uns trafen. Wir sehen erstmals, was ihre Linse noch einfing und welches Bild dann ihrer Meinung nach am besten wiedergab, was sie wahrnahmen. Das ist spektakulär. Und natürlich ist es eine Hommage an die analoge Fotografie, die auch für die Fotografen erst in der Dunkelkammer enthüllte, ob es und was genau ihnen gelungen war.
Der wunderbare Katalog zur Ausstellung „Magnum. Contact Sheets/ Kontaktbögen“ ist bei Schirmer/Mosel erschienen:

Zwei der nächsten Ausstellungen dieses Frühjahr:
„Lore Krüger . Ein Koffer voller Bilder.
Fotografien von 1934 bis 1944“
und Sebastião Salgados
„Genesis“- Ausstellung, die durch die halbe Welt reist, kommt nun auch nach Deutschland. Wohin? c/o Berlin, natürlich.